Mittwoch, 15. Juli 2020

Mein neuer Freund der Staubsaugerroboter

Die Vorgeschichte

 - Eigentlich wollte ich mir aus mehreren Gründen nie einen Staubsauger-Roboter zulegen. Zum einen habe ich es als unnötig erachtet, jemanden für mich putzen oder saugen zu lassen, denn das ist ja recht schnell erledigt und man bleibt in Bewegung. Zumindest dachte ich das, bis ich einen hatte... Und zum anderen wollte ich nicht noch mehr digital über mich Preis geben, als ich es ohnehin schon tue. 

Denn die meisten vernünftigen Modelle, wenn nicht sogar alle, benötigen eine Internetverbindung und wollen nach Hause telefonieren. Während sie umherfahren und ihre Arbeit verrichten, wird ein digitaler Grundriss der Wohnung erstellt und dem Hersteller des Staubsauger-Roboters zur Verfügung gestellt. So lassen sich auch Rückschlüsse über den Lebensstil des Besitzers ziehen. 

Und zwar durch Einrichtungsgegenstände, die regelmäßig etwas bewegt werden, und solche, die dauerhaft fest an ihrem Platz stehen. Kommt mir also nicht in die Tüte, dachte ich, bis eines Abends...
Und außerdem entleert er sich nicht selber und kommt auch nicht richtig bis in die Ecken... Man findet natürlich immer Gründe gegen etwas. 



Die Sicherheitslücken

Dabei landen die Daten allerdings nicht nur beim Hersteller, sonder auch bei deren genutzten Service-Anbietern. Zum beispiel nutzt die Marke Tesvor, wie es auf ingenieur.de beschrieben, als Backend den "Amazon Web Services (AWS) Internet of Things (IoT)". Auf dieser Seite wird auch auf weitere Sicherheitslücken des Staubsauger-Roboters X500 von Tesvor hingewiesen. - Meiner Meinung nach jedoch unbegründet, wenn man sich an ein paar Regeln hält.

Bedienung mit der Smartphone-App

Zum Staubsauger-Roboter von Tesvor gibt es im App-Store auch eine passende App. Allerdings kann diese im Prinzip nichts! - Es wird lediglich eine Karte des Fahrweges erstellt, die sich bei jeder neuen Fahrt des Roboters löscht. Er verbessert dadurch weder seinen Fahrweg, noch weiß er, wo seine Ladestation ist. Steuern lässt er sich damit auch nicht. Dafür gibt es eine mitgelieferte Infrarotfernbedienung. Mit dieser sich auch der Timer, wann der Staubsauger-Roboter saugen soll, einstellen lässt. Es gibt auch eine Programmwahl: Täglich. Jedoch ist die Uhrzeit einstellbar.


Die Sicherheitslücken umgehen

Um die Sicherheitslücken die überall im Netz über die Tesvor Staubsauger-Roboter kursieren zu umgehen, gibt es einen einfachen Trick. Zumindest funktioniert das bei mir hervorragend mit einer Fritz-Box 7490. Bei der Inbetriebnahme des Staubsauger-Roboters, in meinem Fall der Tesvor M1, benötigt das Gerät eine Internetverbindung per WLAN. Diese gewährte ich ihm auch und testete die oben verlinkte App und löschte sie gleich wieder... Wieso steht weiter oben. Über die Fritzbox habe ich ihm nun die Internetverbindung verboten: 

Hierzu einfach in den Einstellungen der Fritzbox unter "Heimnetz" -> "Netzwerk" den Netzwerkteilnehmer, in diesem Fall den Staubsauger, heraussuchen und auf den bearbeiten Button (kleiner Stift) rechts am Rand drücken. Im unteren Bereich der Einstellungen des Netzwerkteilnehmers gibt es das Menüfeld "Zugangs-Eigenschaften". Das Zugangsprofil auf "gesperrt" einstellen und mit OK bestätigen. Der Staubsauger-Roboter befindet sich nun zwar noch im Netzwerk, hat aber keinen Internetzugriff mehr und die Daten bleiben in den eigenen vier Wänden. 

Ich bin darauf gespannt, wie lange der Roboter seinen Dienst noch automatisch durchführt. Denn vermutlich hat er sich mit der Internetverbindung auch die aktuelle Uhrzeit ins System geladen. Zwar hat die Fernbedienung ein Display und eine Uhr verbaut, doch kann ich mir kaum vorstellen, dass der Staubsauger-Roboter die Uhrzeit über die Fernbedienung erhält. Er läuft jetzt problemlos seit ca. vier Monaten.

Wieso ich mich doch für einen Staubsauger-Roboter entschied

Kurz vor den Abschlussprüfungen für den Staatlich geprüften Techniker für Elektrotechnik hatte ich Urlaub eingereicht, um vernünftig lernen zu können. So lernte ich jeden Tag mit einem Kollegen zusammen bei mir Zuhause. Neben dem lernen mussten wir uns auch verpflegen und krümelten alles voll. Eines Abends saß ich auf der Couch und blickte durch meine vollgekrümelte Wohnung und war absolut zu faul zum Staubsaugen. Also beschloss ich mir mal ein paar Staubsauger-Roboter im Netz anzuschauen und mir einen zu bestellen. "Wenigstens probeweise..."
Mit dem Tesvor M1 habe ich bei Amazon dann auch ein anscheinend echt günstiges und zugleich gutes Modell erwischt und mich von den negativen Rezensionen über die Sicherheitslücken nicht abschrecken lassen. Die vollgekrümelte Wohnung habe ich natürlich bis zum eintreffen meines neuen Freundes unberührt gelassen. 

Als er eintraf wurde er direkt getestet. Vom ersten Reinigungsergebnis war ich nicht sonderlich begeistert. Und auch davon nicht, wie er fast wahllos durch die Wohnung fährt. Für eine geplante fahrt muss anscheinend ein teureres Modell her. Allerdings fährt er täglich und erreicht somit alle Stellen und hält die Wohnung kontinuierlich sauber. Nach ein paar Tagen war ich dann echt begeistert von meinem neuen kleinen Freund, dem Staubi (Nennt eigentlich jeder seinen Staubsauger-Roboter so?). Und ich war auch echt verwundert, wie viel Dreck und Staub er, trotz dass er täglich fährt, für mich einsammelt. 

Ich finde die Investition und den Deal, den ich mit meinem Staubsauger-Roboter habe, ein bisschen Strom für eine saubere Wohnung, 1A!


Technische- und Bedienungsdetails zum Tesvor M1

Der Tesvor M1 wird über die mitgelieferte Infrarotfernbedienung gesteuert. Mit ihr lässt sich der Staubsauger-Roboter manuell fahren, die Saugleistung zwischen zwei Stufen regulieren, zwei automatische Saugmodi starten: Außenkonturen oder gesamte Fläche im Zick-zack, zurück zur Ladestation und automatischer Saugvorgang nach Uhrzeit einstellen.
Der Roboter hat einen Lautsprecher verbaut und erklärt mit seltsamer Stimme, was er gerade vor hat wenn man ihm etwas befiehlt. Auf der Oberseite des Staubsaugers befindet sich ein Play-/Pause-Knopf mit dem ebenfalls der automatische Zick-Zack Saugvorgang gestartet werden kann. 
An der Seite befindet sich ein Kippschalter, um den Staubsauger komplett auszuschalten. Auf der Rückseite befindet sich sein Sammelbehälter mit drei Filterstufen und einem einfachen Klick-Verschluss.

Entleeren geht echt easy und mit dem mitgelieferten Pinsel lässt sich auch das Sieb, die erste Filterstufe, super reinigen. Und der Sauberkeit in den Ecken nach zu urteilen schafft er es auch hier, seine Arbeit zu machen. In meiner Wohnung kommt er perfekt zurecht. Denn er hat auch kaum Hindernisse zu erwarten. Die größte Fläche besteht aus Laminat. Nur im Bad klettert er auf den ca. 1 cm hohen Badezimmerteppich, anstandslos. Wenn er zu lange festgehalten wird, wie zum Beispiel durch das verschlucken eines meiner vielen Ladekabel, was selten vorkommt, stoppt das Reinigungsprogramm und der Staubsauger-Roboter muss von Hand befreit und erneut gestartet oder zurück zu seiner Futterkrippe, der Ladestation gebracht werden. Da ich so zufrieden mit den Ergebnissen war, ist er nicht nur probeweise bei mir geblieben. Er durfte sogar einziehen. Mein erstes eigenes Haustier sozusagen, das sogar auf's Wort hört... zumindest auf die Fernbedienung.

Fazit: Kauf dir so n' Teil, ist geil!




Vielleicht konnte ich mit meinem Fazit und meiner anfänglichen, nun ausgeräumten Kritik dein Interesse wecken. Falls ja:

Hier findest du die 5 besten Staubsauger-Roboter 



1 Kommentar:

  1. Die Sauberkeit Ihrer Wohnung ist unerlässlich, weshalb solche Geräte sehr nützlich sind. Die Reinigung erfolgt effizienter und schneller. wir haben mehr Zeit für andere Dinge.

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